Kendo Kriens, Kendo Luzern, Budoschule Luzern – Senbukan
Niho Kendō Kata
Neben dem Wettkampf und dem Training mit dem Shinai gibt es die Kata, der einzige Verwendungsbereich des Bokutō (Hoklzschwert), oder Katana für Demonstrationszwecke, im heutigen Kendō. Die Kata sind von zwei Personen ohne Rüstung ausgeführte Techniken, die bestimmten zeremoniellen Formen, beispielsweise das An- und Abgrüßen, unterliegen. Alle von beiden Personen auszuführenden Aktionen sind fest in Art und Reihenfolge festgelegt. Bei den Kata gibt es immer einen Lehrer (Uchidachi) und einen Schüler (Shidachi). Der Lehrer führt bei den Nihin-Kendo-Kata grundsätzlich den ersten Schlag aus, der Schüler den letzten, der ihn zum „Sieger“ deklariert. Es kommt bei den Kata natürlich nicht auf das „Gewinnen“ an, sondern auf eine harmonische, saubere und flüssige Ausführung der Techniken, sowie auf die Innere Haltung, die Vorstellung und den daraus entstehenden Rhythmus. Kata sind sehr nützlich zum Trainieren und Verfeinern der einzelnen Techniken, und gehen darüber hinaus. Kata sind Grundlage um eine sauberes Kendo und eine gute Körperhaltung zu erlernen. Sie sind eine Teil jeder Kendo-Prüfung. Es existieren heute 10 Nihon-Kendo-Kata, wobei die 3 letzten von der Schülerseite mit dem Kurzschwert (Kodachi, kurzes Holzschwert) ausgeführt werden.
Geschichtliches: Die Nihon-Kendō-Kata wurden vor etwas über 100 Jahren aus den Formen verschiedener alter japanischer Fechtstile (Kenjutsu, Koryū) zusammengestellt und wird noch heute geübt. Besonderen Einfluss nahmen dabei jedoch die noch heute existierenden Schulen, Nakanishi-ha Ittō-ryū und Hokushin Ittō-ryū, deren Gogyō no Kata große Ähnlichkeiten beziehungsweise Überschneidungen mit der Nihon-Kendō-Kata haben, da das moderne Kendo und auch die Kata vornehmlich von diesen beiden Schulen geprägt wurde. Schüler dieser Schulen, welche die Kendo-Kata stark beeinflussten waren unter anderem Takano Sasaburo (Nakanishi-ha Ittō-ryū; Hokushin Ittō-ryū), Naito Takaharu (Hokushin Ittō-ryū) und Monna Tadashi (Hokushin Ittō-ryū).
Kihon Kendo Kata (Bokuto Ni Yoru Kendo Kihon-waza Keiko-ho)
Die Übungsmethode der Kendō-Grundtechniken mit dem Bokutō (jap. Bokuto ni yoru Kendo Kihon-waza Keiko-ho) vermittelt dem Kendōka grundsätzliche Prinzipien des Kampfs mit einem Schwert und ergänzt so das Training mit dem Shinai. In neun Kihon Kendo Kata werden diese Grundtechniken vermittelt. Dabei wird wie in der Nihon-Kendō-Kata an- und abgegrüßt. Die Übenden werden „Motodachi“ (Lehrerseite) und „Kakarite“ (Schülerseite) genannt. Alle Formen werden aus dem Chudan-no-kamae ausgeführt.
- Kihon: Ippon-Uchi-no-Waza (Men, Kote, Do, Tsuki)
- Kihon: Renzoku-Waza (Kote-Men)
- Kihon: Harai-Waza (Harai-Men)
- Kihon: Hiki-Waza, (Men, Taiatari, Hiki-Do)
- Kihon: Nuki-Waza (Men, Nuki-Do)
- Kihon: Suraiage-Waza (Kote, Suriage-Men)
- Kihon: Debana-Waza (Men (Anfang), Debana-Kote)
- Kihon: Kaeshi-Waza (Men, Kaeshi-Do)
- Kihon: Uchiotoshi-Waza (Do, Uchiotoshi-Men)
Geschichtliches: Diese Kihon-Übungsformen wurden von 1999 bis 2002 unter Vorsitz von Ota Tadanori (Hanshi 8. Dan) entwickelt und 2003 vorgestellt. Sie sind heute Bestandteil der Kyu-Prüfungen im Kendo.